2018-2023 / Erstellt von Prof. Dr. Stefan Razik
- Das Klinikum
- Trägerstruktur und Datenbasis
- Strategische Ausrichtung
- Betten
- Beschäftigte
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Gesamtumsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Renditen
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
- Verfasser
- Disclaimer
Das Klinikum
Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Sitz in Hameln. Die Einrichtung verfügt über ein Leistungsangebot in den Fachabteilungen
- Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Gefäßchirurgie
- Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie
- Plastische und Ästhetische Chirurgie
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Geriatrie
- Kardiologie und Internistische Intensivmedizin
- Hepato-Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie
- Kinder- und Jugendmedizin/ Pädiatrie
- Notfallmedizin / Zentrale Notaufnahme
- Radiologie
- Urologie
- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Belegabteilung)
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Belegabteilung)

Trägerstruktur und Datenbasis
Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont wird von der Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH betrieben, die Teil der Sana Kliniken AG ist – einer der größten privaten Klinikketten in Deutschland. Die Sana Kliniken AG ist jedoch nicht alleinige Gesellschafterin der Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH; 49 % der Anteile gehören dem Landkreis Hameln-Pyrmont.
Im elektronischen Unternehmensregister sind die Jahresabschlüsse der Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH für die Jahre 2018 bis 2023 hinterlegt.
Strategische Ausrichtung
Die Sana Gruppe hat gemeinsam mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont das Projekt Sana Hameln 2.0 gestartet. Unter dem Motto „Gemeinsam Gesundheit gestalten“ sollen in den nächsten 15 Jahren rund 150 Mio. € unter anderem in Maßnahmen zur energetischen Sanierung, in die Modernisierung und Weiterentwicklung der Räumlichkeiten sowie in die Neugestaltung der Notaufnahme und in die Schaffung eines ambulanten OP-Zentrums investiert werden.
Betten
Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont verfügte im Durchschnitt über 402 vollstationäre Betten.
Beschäftigte
Die Zahl der Mitarbeitenden im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont ist von 821 im Jahr 2018 um rund 17 Prozent auf 960 im Jahr 2023 angestiegen. Im Durchschnitt waren 867 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Vor der Corona-Pandemie wurden im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont in den Jahren 2018 und 2019 im Mittel 22.404 Patienten stationär behandelt.

Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie reduzierte sich die Zahl der stationären Behandlungsfälle deutlich. Im Zeitraum von 2020 bis 2022 wurden insgesamt 4.450 Patienten weniger aufgenommen. Dies entspricht einem Rückgang von rund 20 Prozent. Erst im Jahr 2023 lässt sich wieder eine Steigerung der Fallzahlen um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr feststellen.
Entwicklung des Gesamtumsatzes
Der Gesamtumsatz des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont setzt sich größtenteils aus den Erlösen aus Krankenhausleistungen zusammen. Die Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses sowie die Erlöse aus den Wahlleistungen und das Nutzungsentgelt der Ärzte haben eine eher untergeordnete Bedeutung.

Der Gesamtumsatz stieg von 90 € Mio. € im Jahr 2018 um rund 6 Prozent auf insgesamt 96 Mio. € im Jahr 2023. Bemerkenswert ist, dass sich der pandemiebedingte Rückgang der Fallzahlen nicht in der Umsatzentwicklung widerspiegelt. Dies ist vor allem auf staatliche Zuschüsse zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Zudem wurde der Landesbasisfallwert im Berichtszeitraum mehrfach angehoben. Ebenso sind die gestiegenen Patientenzahlen zu beachten.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont ist von 99 Mio. € im Jahr 2018 um rund 83 Prozent auf 181 Mio. € im Jahr 2023 angewachsen.

Zunächst hat die Inanspruchnahme von Fördermitteln zur Umsetzung des Projektes Sana Hameln 2.0 die Höhe des Gesamtaufwands im Jahr 2023 signifikant beeinflusst.
Zudem ist der Personalaufwand als wichtiger Kostenfaktor anzusehen. Bedingt durch das deutliche Wachstum der Beschäftigtenzahl und durch höhere Tarifentgelte ist der Personalaufwand von 53 Mio. € im Jahr 2018 um rund 13 Prozent auf 60 Mio. € im Jahr 2023 gestiegen.

Ein maßgeblicher Treiber des Anstiegs des Gesamtaufwands war auch der Materialaufwand, der in dem Zeitraum von 2018 bis 2023 um 16 Prozent zugenommen hat. Wesentliche Ursachen hierfür sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die Folgen des Ukraine-Krieges, die den Materialeinsatz erhöht haben.

Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenüberstellt.

Nachdem im Jahr 2018 noch ein Jahresfehlbetrag verzeichnet wurde, verbesserte sich die Gewinnsituation im Zeitraum von 2019 bis 2022 deutlich. Im Jahr 2023 kam es jedoch zu einem Gewinneinbruch um fast 5 Mio. €.

Der wesentliche Treiber dieser Entwicklung war zunächst das Betriebsergebnis. Durch ein effektives Kostenmanagement gelang es dem Klinikum, den Anstieg des Personal- und Materialaufwands zu begrenzen und Betriebsgewinne zu realisieren. Auffällig ist jedoch der Rückgang im Jahr 2023, der im Wesentlichen auf die erhöhte Inanspruchnahme von Fördermitteln zurückzuführen ist.

Entwicklung der Renditen
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.
Die betriebliche Umsatzrendite wies ab dem Jahr 2018 positive Werte auf und erreichte 2022 mit rund 2 Prozent ihren Höchststand im Betrachtungszeitraum. Im Jahr 2023 kam es aus den bereits genannten Gründen zu einem deutlichen Rückgang um 5 Prozentpunkte.

Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals.

Die Eigenkapitalrentabilität war im Jahr 2018 zunächst negativ. In den Jahren 2019 bis 2022 konnte eine zufriedenstellende Verzinsung erzielt werden. Im Jahr 2023 verschlechterte sich die Eigenkapitalrentabilität aufgrund der stark gestiegenen Aufwendungen deutlich um 18 Prozentpunkte.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote setzt das wirtschaftliche Eigenkapital ins Verhältnis zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote unterlag im Zeitraum von 2018 bis 2022 nur geringfügigen Schwankungen und lag deutlich über dem Idealwert von 30 Prozent. Im Jahr 2023 kam es aufgrund der sich verschlechternden Ertragslage zu einem deutlichen Rückgang um 21 Prozentpunkte. Eine wirtschaftliche Eigenkapitalquote von 17 Prozent kann nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit soll des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden. Diese Kennzahl zeigt, inwieweit ein Krankenhaus seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit dem gesamten Umlaufvermögen decken kann. Grundsätzlich sollte die Liquidität 3. Grades einen Wert von mindestens 100 % erreichen, um eine ausreichende Zahlungsfähigkeit sicherzustellen.

Die Liquidität 3. Grades ist im Zeitraum von 2018 bis 2021 stetig angewachsen und lag durchgehend über dem Mindestwert von 100 Prozent. Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2022 stieg die Liquidität 3. Grades im Jahr 2023 aufgrund der zugesagten Fördermittel für das Projekt „Sana Hameln 2.0“ auf 467 Prozent.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite- und Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Das Insolvenzrisiko des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont hat sich im Berichtszeitraum deutlich verringert. Dies ist jedoch weniger auf Verbesserungen im operativen Bereich zurückzuführen, sondern vielmehr eine Folge der zugesagten Fördermittel für das Projekt „Sana Hameln 2.0“. Es sind daher weitere Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft einzuleiten.
Quellen
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2019): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2019 bis zum 31.12. 2019.
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2020): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2020 bis zum 31.12. 2020.
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont GmbH (2023): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2023 bis zum 31.12. 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2024): Planbettenübersicht 2024.
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Erstellt von Prof. Dr. Stefan Razik / Letzte Aktualisierung am 01.12.2025
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