- Die Klinik
- Strategische Ausrichtung
- Betten
- Beschäftige
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Case-Mix-Indexes
- Entwicklung des Gesamtumsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Rentabilitäten
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
- Verfasser
Die Klinik
Die Ammerland-Klinik ist ein kommunales Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Sitz in Westerstede. Die Klinik befindet sich in der Trägerschaft der Ammerland-Klinik gGmbH, die sich wiederum im Anteilsbesitz des Landkreises Ammerland befindet.

Strategische Ausrichtung
Die Ammerland-Klinik versteht sich als zentraler Gesundheitsdienstleister für das Ammerland und die angrenzenden Regionen. Besonders hervorzuheben ist die enge Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus Westerstede. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit wurde der Umbau der Ammerland Klinik zum Gesundheitsquartier Ammerland beschlossen. Das Projekt soll bis 2030 abgeschlossen sein und ist mit einem Investitionsvolumen von 233 Mio. Euro veranschlagt. Darüber hinaus ist die Ammerland-Klinik gGmbH Gesellschafterin mehrerer Servicegesellschaften sowie Medizinischer Versorgungszentren.
Betten
Die Ammerland-Klinik verfügte in den Jahren 2018 bis 2023 im Mittel über 375 vollstationäre Betten.
Beschäftige
In der Ammerland-Klinik wurden in den Jahren 2018 bis 2023 im Durchschnitt 1.320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Vor der Corona-Pandemie waren die stationären Behandlungszahlen leicht im Wachstum begriffen.

Im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, sank die stationäre Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 %. Im Jahr 2021 waren die stationären Behandlungszahlen nahezu unverändert. Im Jahr 2022 konnte die Zahl der stationären Aufnahme um 6 % gesteigert werden. Das Jahr 2023 war wiederum mit einem leichten Rückgang verbunden. Abschließend betrachtet hat sich die stationäre Fallzahl von 2018 bis 2023 um rund 4 % verringert.
Entwicklung des Case-Mix-Indexes
Der Case-Mix-Index (CMI) lag vor der DRG-Neugestaltung bei einem Wert von 1,079 im Jahr 2018 und 1,056 im Jahr 2019. Nach der DRG-Umstellung und dem pandemiebedingten Patientenrückgang hat sich der CMI im Jahr 2020 reduziert und betrug 0,914. Im Jahr 2021 lässt sich eine leichte Reduktion des CMI auf 0,904 feststellen. Im Jahr 2022 fiel der CMI auf 0,874. Das Jahr 2023 ging wiederum mit einer Steigerung des CMI auf 0,919 einher.
Entwicklung des Gesamtumsatzes
Der Gesamtumsatz der Ammerland-Klinik setzt sich zum größten Teil aus den Erlösen aus Krankenhausleistungen zusammen. Die Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses sowie die Erlöse aus den Wahlleistungen und das Nutzungsentgelt der Ärzte haben eine eher untergeordnete Bedeutung.

Der Gesamtumsatz stieg von 111 Mio. € im Jahr 2018 um rund 21 % auf insgesamt 134 Mio. € im Jahr 2023. Der pandemiebedingte Abwärtstrend bei den Fallzahlen spiegelt sich nicht in der Umsatzentwicklung wider. Der Grund hierfür liegt in den staatlichen Zuschüssen zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie. Zudem ist ein gestiegener Landesbasisfallwert zu berücksichtigen.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand der Ammerland-Klinik ist von 110 Mio. € im Jahr 2018 um 29 % auf 141 Mio. € im Jahr 2023 angestiegen.

Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist der Personalaufwand. Diese ist von 61 Mio. € im Jahr 2018 um rund 28 % auf 78 Mio. € im Jahr 2023 gestiegen.

Es sind sowohl die gestiegenen Mitarbeiterzahlen als auch die höheren Tarif-Entgelte, die das Wachstum des Personalaufwands beeinflusst haben. Abschließend ist zu anzumerken, dass die Ammerland-Klinik im Vergleich zu anderen Häusern eine niedrigere Personalaufwandsquote hat.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Gesamtaufwand ist der Materialaufwand, der von 2018 auf 2023 um 19 % angestiegen ist. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Materialeinsatz leicht erhöht.

Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenübergestellt.

Der Jahresüberschuss der Ammerland-Klinik hat sich zwar innerhalb des Berichtszeitraums deutlich verringert, die Klinik ist jedoch nicht wie anderen Krankenhäuser in die Verlustzone gerutscht.

Die Entwicklung des Jahresüberschusses wurde maßgeblich durch den Verlauf des Betriebsergebnisses beeinflusst. Der Betriebsgewinn des Ammerland-Klinik ist in den Jahren 2018 bis 2023 deutlich geschrumpft, da die Aufwendungen – insbesondere für Personal und Material – stärker gestiegen sind als die Umsatzerlöse.

Entwicklung der Rentabilitäten
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz der Ammerland-Klinik und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.

Die betriebliche Umsatzrendite der Ammerland-Klinik hat sich innerhalb des Berichtszeitraums reduziert. Der Median der betrieblichen Umsatzrendite betrug 3 % und lag damit deutlich über der in der Versorgungsregion erzielten Zentralwert.
Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals.

Wie auch die betriebliche Umsatzrendite hat sich die Eigenkapitalrentabilität der Ammerland-Klinik reduziert. Der Median der Eigenkapitalverzinsung betrug %. Ein Wert, der deutlicher über dem Zentralwert liegt, der in der Versorgungsregion realisiert wurde.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des wirtschaftlichen Eigenkapitals zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote der Ammerland-Klinik hat sich innerhalb des Berichtszeitraums nicht wesentlich verändert. Der Median betrug 63 % und liegt damit deutlich über der Idealquote von 30 %.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit der Ammerland-Klinik soll im Folgenden anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden.

Die Liquidität 3. Grades hat innerhalb des Berichtszeitraums zwar deutlich reduziert, dennoch lagen die Werte deutlich über dem den Mindestwert von 100%.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite-, Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Der Insolvenzrisikowert der Ammerland-Klinik hat sich im Berichtszeitraum reduziert. Die Werte liegen aber immer noch deutlich im Nicht-Risiko-Bereich. Aufgrund der sehr guten Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung und der zufriedenstellenden Ertragslage, ist die die Zukunft der Ammerland-Klinik nicht gefährdet.
Quellen
Ammerland Klinik gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Ammerland Klinik gGmbH (2019): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2019 bis zum 31.12. 2019.
Ammerland Klinik gGmbH (2020): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2020 bis zum 31.12. 2020.
Ammerland Klinik gGmbH (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
Ammerland Klinik gGmbH (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Ammerland Klinik gGmbH (2023): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2023 bis zum 31.12. 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
Verfasser
Erstellt von Prof. Dr. Stefan Razik
Alle Rechte beim Verfasser
Letzte Aktualisierung 07.05. 2025
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