- Das Krankenhaus
- Strategische Ausrichtung
- Betten
- Beschäftigte
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Case-Mix-Indexes
- Entwicklung des Gesamtumsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Rentabilitäten
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
- Verfasser
Das Krankenhaus
Die St. Anna Klinik ist ein kirchliches Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit Sitz in Löningen im Landkreis Cloppenburg. Die Klinik wird von der St. Anna Klinik gGmbH betrieben. Anteilseigner dieser Gesellschafter sind mit 75 % das Christliche Krankenhaus Quakenbrück gemeinnützige GmbH und mit 25 % die Stiftung St. Anna-Stift Löningen.

Strategische Ausrichtung
Die St. Anna Klinik ist ein Krankenhaus der Grundversorgung in einer ländlich geprägten Region. Neben dem klassischen Leistungsspektrum der Grundversorgung hat sich das Haus im stationären Bereich u.a. auf die mikrochirurgische Wirbelsäulenchirurgie sowie auf die Hand-, plastische und rekonstruktive Chirurgie spezialisiert.
Aufgrund der besonderen geografischen Lage des Krankenhauses kommt dem ambulanten Leistungsangebot eine besondere Bedeutung für die Region zu. Die St. Anna Klinik gGmbH betreibt neben dem Krankenhaus ein Medizinisches Versorgungszentren.
Betten
Die St. Anna Klinik verfügte in den Jahren 2018 bis 2022 im Mittel über 112 vollstationäre Betten.
Beschäftigte
In der St. Anna Klinik ist die die Zahl der Beschäftigten von 276 im Jahr 2018 um rund 6,5 % auf 294 im Jahr 2022 angestiegen. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug 284.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Die stationären Fallzahlen der St. Anna Klinik sind im Berichtszeitraum rückläufig gewesen. Während im Jahr 2018 noch 5.966 Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen wurden, sank die Fallzahl bis 2023 um rund 8 % auf 5.517.

Die Corona-Pandemie kann als einer der wesentlichen Gründe für diesen Rückgang angesehen werden. Wie in vielen anderen Krankenhäusern, ist es auch in der St. Anna Klinik nach dem Ende der Pandemie zu keinem deutlichen Nachholeffekt bei den Fallzahlen gekommen.
Entwicklung des Case-Mix-Indexes
Die St. Anna Klinik veröffentlicht keine Daten, die eine gesicherte und durchgänge Berechnung des Case-Mix-Indexes erlauben.
Entwicklung des Gesamtumsatzes
Der Gesamtumsatz der St. Anna Klinik setzt sich zum größten Teil aus den Erlösen aus Krankenhausleistungen zusammen. Die Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses sowie die Erlöse aus den Wahlleistungen und das Nutzungsentgelt der Ärzte haben eine eher untergeordnete Bedeutung.

Die Entwicklung des Gesamtumsatzes verlief wechselhaft. Während in den Jahren 2018 und 2019 noch ein leichter Anstieg von 3,7 % zu verzeichnen war, ist im Jahr 2020 ein Rückgang von knapp 4 % festzustellen. Der pandemiebedingte Rückgang der Fallzahlen im Jahr 2020 spiegelt sich in der Umsatzentwicklung wider. Die staatlichen Zuschüsse zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie zeigten in diesem Jahr keine stabilisierende Wirkung. In den Jahren 2021 und 2022 hingegen stieg der Gesamtumsatz um 7,55 % bzw. 5,70 %. Gründe hierfür dürften die steigenden Fallzahlen, die Corona-Fördermaßnahmen sowie ein gestiegener Landesbasisfallwert sein.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand der St. Anna Klinik ist von 20 Mio. € im Jahr 2018 um 25 % auf 25 Mio. € im Jahr 2022 angestiegen.

Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist der Personalaufwand. Diese ist von 12 Mio. € im Jahr 2018 um rund 19 % auf 14 Mio. € im Jahr 2022 gestiegen.

Es sind sowohl die gestiegenen Mitarbeiterzahlen als auch die höheren Tarif-Entgelte, die das Wachstum des Personalaufwands beeinflusst haben. Im Vergleich zu anderen Häusern ist die Personalaufwandsquote der St. Anna Klinik nicht als hoch einzustufen.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Gesamtaufwand ist der Materialaufwand, der von 2018 auf 2022 um rund 29 % angestiegen ist.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Materialeinsatz erhöht. Bemerkenswert ist, dass die Steigerung im Vergleich zu anderen Häusern niedriger ausgefallen ist.
Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenübergestellt.

Die Entwicklung des Jahresüberschuss der St. Anna Klinik ist nicht unzufriedenstellend. Mit Ausnahme des Jahres 2019 hat das Krankenhaus Gewinne erwirtschaftet.

Die Entwicklung des Jahresüberschusses wurde maßgeblich durch den Verlauf des Betriebsergebnisses beeinflusst.

Bis auf das Jahr 2019 lagen die erzielten Erlöse über den Aufwendungen für Material, Personal, Abschreibungen usw., sodass ein Betriebsgewinn verzeichnet wurde. Der im Vergleich zu den anderen Jahren hohe Betriebsgewinn des Jahres 2020 ist eine Folge der Hilfen, die der St. Ana Klinik zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie gewährt worden sind.
Entwicklung der Rentabilitäten
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz eines Krankenhauses und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.

Die betriebliche Umsatzrendite der St. Anna Klinik hat sich innerhalb Berichtszeitraums wechselhaft entwickelt. Der Median betrug 0,8 % und lag damit deutlich unter dem in der Versorgungsregion erzielten Zentralwert.
Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals. Wie auch die betriebliche Umsatzrendite hat sich die Eigenkapitalrentabilität der St. Anna Klinik wechselhaft entwickelt.

Der Median der Eigenkapitalverzinsung betrug 2,56 %. Ein Wert, der über dem Zentralwert liegt, der in der Versorgungsregion realisiert wurde.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des wirtschaftlichen Eigenkapitals zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote der St. Anna Klinik hat sich innerhalb des Berichtszeitraums nur leicht verändert. Der Median betrug 50 % und liegt damit deutlich über der Idealquote von 30 %.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit der St. Anna Klinik soll im Folgenden anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden.

Die Liquidität 3. Grades unterlag im Berichtszeitraum Schwankungen. Der Median betrug bei 285 %, und liegt über dem Mindestwert von 100 %.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite-, Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Der Insolvenzrisikowert der St. Anna Klinik befindet sich nicht im kritischen Bereich. Dennoch sollten Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft eingeleitet werden. Zudem steht das Krankenhaus im Hinblick auf die bevorstehende Krankenhausreform vor einer ungewissen Zukunft. Mit lediglich 112 Betten ist die Einrichtung als zu klein einzustufen.
Quellen
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
St Anna Klinik gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
St Anna Klinik gGmbH (2019): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2019 bis zum 31.12. 2019.
St Anna Klinik gGmbH (2020): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2020 bis zum 31.12. 2020.
St Anna Klinik gGmbH (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
St Anna Klinik gGmbH (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Verfasser
Erstellt von Prof. Dr. Stefan Razik
Alle Recht beim Verfasser
Letzte Aktualisierung am 21.05. 2025
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