- Das Krankenhaus
- Strategische Ausrichtung
- Betten
- Beschäftigte
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Case-Mix-Indexes
- Entwicklung des Gesamtumsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Rentabilitäten
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
Das Krankenhaus
Das Bonifatius Hospital ist ein kirchliches Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Sitz in Lingen (Ems). Betrieben wird es von der Bonifatius Hospital Lingen gGmbH. Hauptgesellschafterin dieser gemeinnützigen Gesellschaft ist die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. Dieser Verein ist zudem Betreiber bzw. Mitgesellschafter von drei weiteren Allgemeinkrankenhäusern sowie mehrerer ambulanter und stationärer Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe.

Strategische Ausrichtung
Das Bonifatius Hospital ist den strategischen Kontext der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. eingebettet. Unter dem Leitbild „den Menschen verbunden“ möchte das Bonifatius Hospital Lingen medizinische Exzellenz und menschliche Fürsorge nachhaltig miteinander verbinden. Die stationäre und ambulante Versorgung sind eng miteinander verzahnt. So betreibt die Bonifatius Hospital Lingen gGmbH neben dem Bonifatius Hospital auch das Medizinische Versorgungszentrum Bonifatius.
Betten
Das Bonifatius Hospital verfügte in den Jahren 2018 bis 2023 im Mittel über 404 vollstationäre Betten.
Beschäftigte
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bonifatius Hospitals ist von 1.298 im Jahr 2018 um rund 17 % auf 1.516 im Jahr 2023 gewachsen. Im Durchschnitt wurden 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Vor der Corona-Pandemie stieg die Zahl der stationär behandelten Patienten von 2018 auf 2019 um rund 6 %.

Im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, sank die stationäre Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich um rund 10 %. 2021 stiegen die stationären Behandlungszahlen wieder um rund 5 %. Im Jahr 2022 blieb die Zahl der stationären Aufnahmen weitgehend konstant. Das Jahr 2023 war mit einem Wachstum der stationären Aufnahmen um rund 4 % verbunden. Wird der gesamte Berichtszeitraum betrachtet, hat sich die stationäre Fallzahl des Bonifatius Hospitals von 2018 bis 2023 – entgegen dem allgemeinen Trend – insgesamt um rund 3 % erhöht.
Entwicklung des Case-Mix-Indexes
Das Bonifatius Hospital veröffentlichen keine Daten zur Entwicklung des Case-Mix-Indexes.
Entwicklung des Gesamtumsatzes
Der Gesamtumsatz des Bonifatius Hospitals setzt sich größtenteils aus Erlösen aus Krankenhausleistungen zusammen. Erlöse aus ambulanten Leistungen, Wahlleistungen sowie das Nutzungsentgelt der Ärzte spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle.

Der Gesamtumsatz stieg von 122 Mio. € im Jahr 2018 um rund 40 % auf insgesamt 171 Mio. € im Jahr 2022. Dieses Umsatzwachstum hebt sich deutlich von dem anderer Krankenhäuser ab. Zudem spiegelt sich die Entwicklung der stationären Fallzahlen nicht in der Umsatzentwicklung wider. Der Grund dafür liegt in staatlichen Zuschüssen zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie. Darüber hinaus ist ein gestiegener Landesbasisfallwert zu berücksichtigen. Das Bonifatius Hospital weist außerdem Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) nicht separat aus.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand des Bonifatius Hospitals ist von 127 Mio. € im Jahr 2018 um 50 % auf 190 Mio. € im Jahr 2023 angestiegen.

Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist der Personalaufwand. Diese ist von 71 Mio. € im Jahr 2018 um rund 36 % auf 96 Mio. € im Jahr 2023 gestiegen.

Es sind sowohl die gestiegenen Mitarbeiterzahlen als auch die höheren Tarif-Entgelte, die das Wachstum des Personalaufwands beeinflusst haben. Dennoch hebt sich das Wachstum der Personalkosten deutlich von denen anderer Krankenhäuser ab.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Gesamtaufwand ist der Materialaufwand, der von 2018 auf 2023 um 74 % angestiegen ist.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Materialeinsatz deutlich erhöht. Bemerkenswert ist, dass die Steigerung im Vergleich zu anderen Häusern überdurchschnittlich hoch ausgefallen ist.
Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenübergestellt.

Der Jahresüberschuss des Bonifatius Hospitals hat sich im Berichtszeitraum sehr wechselhaft entwickelt. Dennoch geriet das Krankenhaus zu keiner Zeit in die Verlustzone.

Die Entwicklung des Jahresüberschusses wurde maßgeblich durch den Verlauf des Betriebsergebnisses beeinflusst. Aufgrund der besonderen Ertragslage konnte das Bonifatius Hospital trotz steigender Aufwendungen – insbesondere im Personal- und Materialbereich – in jedem Berichtsjahr einen Betriebsgewinn erzielen.

Entwicklung der Rentabilitäten
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz eines Krankenhauses und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.

Die betriebliche Umsatzrendite des Bonifatius Hospitals hat sich innerhalb Berichtszeitraums sehr wechselhaft entwickelt. Der Median betrug 0,78 % und lag damit leicht unter dem in der Versorgungsregion erzielten Zentralwert.
Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals.

Die Entwicklung Eigenkapitalrentabilität des Bonifatius Hospitals unterlag innerhalb des Berichtszeitraum nicht unerheblichen Schwankungen. Der Median der Eigenkapitalverzinsung betrug 2,66 %. Ein Wert, der deutlicher über dem Zentralwert liegt, der in der Versorgungsregion realisiert wurde.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des wirtschaftlichen Eigenkapitals zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote des Bonifatius Hospitals hat sich innerhalb des Berichtszeitraums nicht wesentlich verändert. Der Median betrug 41 % und liegt damit über der Idealquote von 30 %.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit des Bonifatius Hospitals soll im Folgenden anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden.

Die Liquidität 3. Grades unterlag innerhalb des Berichtszeitraums erheblichen Schwankungen. Der Median betrug bei 417 % und liegt somit deutlich über dem Mindestwert von 100 %.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite-, Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Der Insolvenzrisikowert des Bonifatius Hospitals lag im gesamten Berichtszeitraum durchgehend im Nicht-Risikobereich. Das Krankenhaus war zu keinem Zeitpunkt von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bedroht.
Quellen
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2019): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2019 bis zum 31.12. 2019.
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2020): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2020 bis zum 31.12. 2020.
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Bonifatius Hospital Lingen gGmbH (2023): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2023 bis zum 31.12. 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
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