- Das Krankenhaus
- Strategische Ausrichtung
- Betten
- Beschäftigte
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Case-Mix-Indexes
- Entwicklung des Gesamtumsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Rentabilitäten
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
Das Krankenhaus
Das Hümmling Hospital Sögel ist ein kirchliches Krankenhaus der Grundversorgung. Betrieben wird es von der Hümmling Hospital Sögel gGmbH. Hauptgesellschafter dieser gemeinnützigen Gesellschaft ist die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. und der Landkreis Emsland.
Das Hümmling Hospital Sögel ist durch seine Verbindung zur St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Teil eines Verbundes von weiteren Allgemeinkrankenhäuser sowie mehrerer ambulanter und stationärer Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe.

Strategische Ausrichtung
Das Hümmling Hospital Sögel ist den strategischen Kontext der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. eingebettet. Unter dem Leitbild „den Menschen verbunden“ möchte das Hümmeling Hospital Sögel medizinische Exzellenz und menschliche Fürsorge nachhaltig miteinander verbinden. Die stationäre und die ambulante Versorgung sind eng miteinander verzahnt. So betreibt die Hümmling Hospital Sögel gGmbH neben dem Krankenhaus ein Medizinisches Versorgungszentren.
Betten
Das Hümmling Hospital Sögel verfügte in den Jahren 2018 bis 2023 im Mittel über 140 vollstationäre Betten.
Beschäftigte
Im Durchschnitt wurden im Hümmling Hospital Sögel in dem Zeitraum 2018-2023 rund 526 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Die stationären Fallzahlen sind von 8.191 behandelten Patienten im Jahr 2018 um rund 6 % auf 7.7620 Patienten im Jahr 2023 gefallen.

Es ist zu vermuten, dass dieser Rückgang im Wesentlichen durch die Folgen der Corona-Pandemie begründet werden kann.
Entwicklung des Case-Mix-Indexes
Das Hümmling Hospital Sögel veröffentlicht keine Daten, die einen Rückschluss auf die Entwicklung des Case-Mix-Indexes zulassen.
Entwicklung des Gesamtumsatzes
Der Gesamtumsatz des Hümmling Hospitals Sögel setzt sich größtenteils aus Erlösen aus Krankenhausleistungen zusammen. Erlöse aus ambulanten Leistungen, Wahlleistungen sowie das Nutzungsentgelt der Ärzte spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Der Gesamtumsatz stieg von 29 Mio. € im Jahr 2018 um rund 38 % auf insgesamt 40 Mio. € im Jahr 2023.

Dieses Umsatzwachstum hebt sich von der Entwicklung der stationären Fallzahlen ab. Der Grund hierfür sind insbesondere staatliche Zuschüsse zur Abfederung der Auswirkungen der Corona‑Pandemie. Darüber hinaus ist ein gestiegener Landesbasisfallwert zu berücksichtigen, der ebenfalls zur Umsatzentwicklung beigetragen hat.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand des Hümmling Hospitals Sögel ist von 31 Mio. € im Jahr 2018 um 47 % auf 46 Mio. € im Jahr 2023 angestiegen.

Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist der Personalaufwand. Diese ist von 21 Mio. € im Jahr 2018 um rund 42 % auf 29 Mio. € im Jahr 2023 gestiegen.

Das im Vergleich zu anderen Kliniken sehr deutliche Wachstum des Personalaufwands ist sowohl auf die gestiegene Mitarbeiterzahl als auch auf die höheren Tarifentgelte zurückzuführen. Eine weitere Ursache kann die im Vergleich zu anderen Häusern überdurchschnittlich hohe Personalaufwandsquote sein.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Gesamtaufwand ist der Materialaufwand, der von 2018 auf 2023 um 45 % angestiegen ist.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Materialeinsatz deutlich erhöht. Dennoch hat Hümmling Hospital Sögel im Vergleich zu anderen Häusern eine niedrigen Materialaufwandsquote und kann offenbar von den Einkaufsvorteile der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft profitieren.
Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenübergestellt.

Dem Hümmling Hospital Sögel ist es in den Jahren 2018 bis 2022 gelungen, Gewinne zu erwirtschaften. Lediglich das Jahr 2023 war durch einen Jahresfehlbetrag geprägt.

Die Entwicklung des Jahresüberschusses wurde maßgeblich durch den Verlauf des Betriebsergebnisses beeinflusst.

Die Jahre 2018 bis 2021 waren durch ein stetiges Wachstum des Betriebsgewinns gekennzeichnet. Das Betriebsergebnis in den Jahren 2020 und 2021 wurde maßgeblich durch staatliche Hilfen beeinflusst, die dem Hümmling Hospital Sögel zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie gewährt wurden. Da sich diese Unterstützungsmaßnahmen ab dem Jahr 2022 reduzierten und gleichzeitig die Aufwendungen im Personal- und Materialbereich deutlich anstiegen, sank der Betriebsgewinn im Jahr 2022 erheblich. Im Jahr 2023 wurde erstmals ein Betriebsverlust verzeichnet.
Entwicklung der Rentabilitäten
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz eines Krankenhauses und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.

Die betriebliche Umsatzrendite des Hümmling Hospitals Sögel war bis auf das Jahr 2023 stets positiv. Der Median betrug 0,47 % und lag damit unter dem in der Versorgungsregion erzielten Zentralwert.
Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals.

Die Eigenkapitalrentabilität des Hümmling Hospitals Sögel war bis auf das Jahr 2023 stets im positiven Bereich. Der Median der Eigenkapitalverzinsung betrug 0,69 %. Ein Wert, der unter dem Zentralwert liegt, der in der Versorgungsregion realisiert wurde.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des wirtschaftlichen Eigenkapitals zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote des Hümmling Hospitals Sögel hat sich zwar innerhalb des Berichtszeitraums deutlich reduziert, die einzelnen Wert lagen aber stets deutlich oberhalb der Idealquote von 30%.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit des Hümmling Hospitals Sögel soll im Folgenden anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden.

Die Liquidität 3. Grades hat sich in den Jahren in den Jahren 2018 bis 2023 stetig verändert. Der Median betrug 380 % und liegt somit über dem Mindestwert von 100 %.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite-, Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Das Insolvenzrisiko des Hümmling Hospitals Sögel bewegt sich überwiegend im mittleren Bereich. Während sich die Eigenkapitalausstattung und die Liquiditätslage als zufriedenstellend bezeichnen lässt, müssen dringend weitere Maßnahmen zur Stärkung der Ertragskraft eingeleitet werden.
Quellen
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2019): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2019 bis zum 31.12. 2019.
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2020): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2020 bis zum 31.12. 2020.
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Hümmling Hospital Sögel gGmbH (2023): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2023 bis zum 31.12. 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
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