- Das Krankenhaus
- Strategische Ausrichtung
- Datenbasis
- Betten
- Beschäftigte
- Entwicklung der stationären Fallzahlen
- Entwicklung des Case-Mix-Indexes
- Entwicklung des Gesamtunsatzes
- Entwicklung des Gesamtaufwands
- Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
- Entwicklung der Rentabilitäten
- Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
- Entwicklung der Liquidität
- Ausblick
- Quellen
- Verfasser
Das Krankenhaus
Das Krankenhaus St. Elisabeth ist kirchliches Krankenhaus der Regelversorgung mit Sitz in Damme. Das Krankenhaus verfügt über ein Betten- und Leistungsangebot in den Fachabteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Anästhesie – Intensivmedizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinderheilkunde sowie Orthopädie.

Strategische Ausrichtung
Rechtlicher Träger des Krankenhaus St. Elisabeth ist die Krankenhaus St. Elisabeth gemeinnützige GmbH Damme. Diese Gesellschaft ist seit 2021 im Mehrheitsbesitz der kirchlichen Schwester Euthymia Stiftung. Diese Stiftung hält neben dem Krankenhaus in Damme, Anteile an dem St. Josefs-Hospital Cloppenburg, dem St. Franziskus-Hospital Lohne und dem St. Marienhospital Vechta.
Die Schwester Euthymia Stiftung setzt stark auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit ihrer Krankenhäuser, um eine hochwertige ambulante und stationäre Versorgung im Oldenburger Münsterland sicherzustellen. Weiterhin soll durch die gemeinsame Ressourcennutzung die Wettbewerbsfähigkeit aller Häuser verbessert werden.
Datenbasis
Das Krankenhaus St. Elisabeth ist zwar als Plankrankenhaus in den Krankenhausplan des Niedersachsen aufgenommen worden, es hat jedoch keine eigene Rechtspersönlichkeit. Rechtlicher Träger dieses Krankenhauses ist seit 2021 die Krankenhaus St. Elisabeth gemeinnützige GmbH Damme. Zuvor wurde das Krankenhaus von der Krankenhaus St. Elisabeth gemeinnützige GmbH geführt. Für beide Gesellschaft liegen im elektronischen Unternehmensregister die Jahresabschlüsse für die Geschäftsjahre 2018, 2019, 2021, 2022 und 2023 vor.
Betten
Das Krankenhaus St. Elisabeth verfügte in den Jahren 2018 bis 2022 durchschnittlich über 244 Betten. Im Jahr 2023 wurde die Zahl der Betten auf 247 aufgestockt. Das Krankenhaus St. Elisabeth hat von der Umwandlung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück in ein Regionales Gesundheitszentrum durch die Übernahme der Gynäkologie-Betten dieser Einrichtung profitiert.
Beschäftigte
Die Zahl der Mitarbeitenden im Krankenhaus St. Elisabeth wird in Vollkräften (VK) angegeben. Innerhalb des Berichtszeitraums ist die Zahl der VK um 19 % angestiegen. Im Durchschnitt waren 507 VK beschäftigt.
Entwicklung der stationären Fallzahlen
Vor der Corona-Pandemie war die Zahl der stationären Aufnahmen im Wachstum begriffen.

Im Jahr 2020, dem ersten Pandemiejahr, sank die Zahl der DRG-Fälle deutlich um rund 12 %. Im Jahr 2021 kam es zu einem leichten Anstieg. Das Jahr 2022 war wiederum mit einem geringen Rückgang der stationären Aufnahmen verbunden. Im Jahr 2023 erholten sich die stationären Fallzahlen und stiegen um 6 %. Das Vorkrisenniveau konnte jedoch noch nicht erreicht werden.
Entwicklung des Case-Mix-Indexes
Der Case-Mix-Indes (CMI) lag im vor der DRG-Neugestaltung bei einem Wert von 0,882 im Jahr 2018 und 0,883 im Jahr 2019. Nach der DRG-Umstellung und dem pandemiebedingten Patientenrückgang hat sich der CMI im Jahr 2020 reduziert und betrug 0,742. Im Jahr 2021 lässt sich eine Verminderung des CMI auf 0,722 feststellen. Im Jahr 2022 stieg der CMI auf 0,724. Im Jahr 2023 blieb der CMI nahezu unverändert.
Entwicklung des Gesamtunsatzes
Der Gesamtumsatz des Krankenhauses St. Elisabeth setzt sich größtenteils aus den Erlösen für Krankenhausleistungen auf Basis von DRG-Fallpauschalen zusammen. Die Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses sowie die Erlöse aus den Wahlleistungen und das Nutzungsentgelt der Ärzte haben eine eher untergeordnete Bedeutung.
Der Gesamtumsatz stieg von 54 Mio. € im Jahr 2018 um rund 20 % auf 65 Mio. € im Jahr 2023.

Bemerkenswert ist, dass sich der pandemiebedingte Rückgang der Fallzahlen nicht in der Umsatzentwicklung widerspiegelt. Dies ist vor allem auf staatliche Zuschüsse zur Kompensation der Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Zudem ist der Landesbasisfallwert gestiegen. Darüber hinaus konnte das Krankenhauses St. Elisabeth nach dem Ende der Pandemie die Zahl der stationären Aufnahmen entgegen dem allgemeinen Trend steigern.
Entwicklung des Gesamtaufwands
Der Gesamtaufwand des Krankenhauses St. Elisabeth ist von 57 Mio. € im Jahr 2018 um rund 30 % auf 75 Mio. € im Jahr 2023 angestiegen.

Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist der Personalaufwand. Diese ist von 36 Mio. € im Jahr 2018 deutlich um rund 35 % auf 49 Mio. € im Jahr 2023 gestiegen.

Es sind sowohl die gestiegenen Mitarbeiterzahlen als auch die höheren Tarif-Entgelte, die das Wachstum des Personalaufwands beeinflusst haben.
Ein weiterer wesentlicher Treiber des Gesamtaufwands war der Materialaufwand, der im Zeitraum 2018 bis 2023 um 15 % zugenommen hat.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Materialeinsatz deutlich erhöht.
Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses
Zur Ermittlung des Jahresüberschusses wird der erwirtschaftete Gesamtertrag dem Gesamtaufwand gegenübergestellt.

Der Jahresüberschuss entwickelte sich in den Jahren 2018 und 2019 positiv und stieg von 626 TEUR im Jahr 2020 auf rund 1.200 TEUR im Jahr 2021. In den Jahren 2022 und 2023 kam es jedoch zu deutlichen Gewinneinbrüchen. Mit einem Fehlbetrag von etwa 2.500 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2023 das mit Abstand schlechteste Ergebnis im betrachteten Zeitraum verzeichnet.

Haupttreiber dieser Entwicklung war das Betriebsergebnis. Dieses fiel in den Jahren 2018 und 2019 leicht positiv aus. Der deutliche Anstieg in den Jahren 2020 und 2021 ist auf pandemiebedingte Sonderzahlungen zurückzuführen. In den Jahren 2022 und 2023 sank das Betriebsergebnis hingegen deutlich, 2023 wurde ein Betriebsverlust im einstelligen Millionenbereich realisiert. Wesentlich dazu beigetragen haben die vergleichsweise stark gestiegenen Personal- und Materialaufwendungen.

Entwicklung der Rentabilitäten
Die Entwicklung des wirtschaftlichen Ergebnisses spiegelt sich zunächst in der betrieblichen Umsatzrendite wider. Diese Kennzahl setzt das Betriebsergebnis ins Verhältnis zum Umsatz und dient somit als Indikator für die betriebswirtschaftliche Effizienz.

Die betriebliche Umsatzrendite zeigte in den Jahren 2018, 2019 und 2020 leicht positive Werte und erreichte 2021 mit 2,04 % den Höchststand im Betrachtungszeitraum. Im Jahr 2022 kam es zu einem deutlichen Rückgang auf 0,85 %. Im Jahr 2023 folgte ein massiver Einbruch auf -3,81 %. Diese Entwicklung spiegelt die starke Verschlechterung des Betriebsergebnisses wider, die insbesondere auf erheblich gestiegene Material- und Personalkosten zurückzuführen ist. Der Median der betrieblichen Umsatzrendite betrug 0,64 % und lag damit unter dem in der Versorgungsregion erzielten Zentralwert.
Die Eigenkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss in Verhältnis zum Eigenkapital. Diese Kennzahl misst die Verzinsung des investierten Eigenkapitals.

Die Eigenkapitalrentabilität entwickelte sich von einer niedrigen Verzinsung in 2018/2019 über einen Höchstwert von ca. 10 % in 2020 hin zu nahezu null in 2021/2022. Im Jahr 2023 kam es zu einem drastischen Einbruch auf rund –50 %, was auf massive Verluste hindeutet.
Entwicklung des wirtschaftlichen Eigenkapitals
Das wirtschaftliche Eigenkapital besteht neben dem bilanziellen Eigenkapital anteilig aus dem Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens. Dieser spiegelt die öffentlichen Mittel wider, die Krankenhäusern zur Vornahme von Investitionen gewährt werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des wirtschaftlichen Eigenkapitals zur Bilanzsumme.

Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote des Krankenhauses St. Elisabeth hat sich in den Zeitraum von 2018 bis 2023 aufgrund der Verluste um 9 % vermindert. Der Median der Eigenkapitalquote beträgt 33 % und liegt damit leicht über dem Richtwert von 30 %.
Entwicklung der Liquidität
Die Zahlungsfähigkeit des Krankenhauses St. Elisabeth soll anhand der Liquidität 3. Grades beurteilt werden. Diese Kennzahl zeigt, inwieweit ein Krankenhaus seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit dem gesamten Umlaufvermögen decken kann. Grundsätzlich sollte die Liquidität 3. Grades einen Wert von mindestens 100 % erreichen, um eine ausreichende Zahlungsfähigkeit sicherzustellen.

Während in den Jahren 2018 und 2019 die Liquidität auf moderatem Niveau sichergestellt war, konnte in den Jahren 2020 und 2021 ein Liquiditätspolster aufgebaut werden. In den Jahren 2022 und 2023 hat sich die Liquiditätslage im Vergleich zu den Vorjahren jedoch deutlich verschlechtert.
Ausblick
Der Insolvenzrisikowert misst das Risiko, dass ein Krankenhaus in den nächsten zwei Jahren in die Insolvenz geht. In die Berechnung des Insolvenzrisikowertes fließen Rendite-, Liquiditäts- und Stabilitätskennzahlen ein. Ein Risikowert unter 2 kennzeichnet eine hohe Insolvenzgefahr, eine akute Gefährdung der Einrichtung. Bei einem Score zwischen 2 und 3 ist das Krankenhaus zwar nicht akut insolvenzgefährdet, jedoch von finanziellen Schwierigkeiten bedroht. Ein Score über 3 kennzeichnet ein finanziell solides Krankenhaus.

Der Insolvenzrisikowert des Krankenhauses St. Elisabeth unterlag im Berichtszeitraum deutlichen Schwankungen. Lediglich die Jahre 2020 und 2021 sind als zufriedenstellend einzustufen. Im Jahr 2023 hat sich die wirtschaftliche Lage jedoch stark verschlechtert. Daher sind dringend Maßnahmen zur Stärkung der Ertragskraft erforderlich.
Quellen
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH (2018): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2018 bis zum 31.12. 2018.
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH Damme (2021): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2021 bis zum 31.12. 2021.
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH Damme (2022): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2022 bis zum 31.12. 2022.
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH Damme (2023): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 01.01. 2023 bis zum 31.12. 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2023): Niedersächsischer Krankenhausplan 2023.
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (Hrsg.) (2024): Planbettenübersicht 2024.
Verfasser
Erstellt von Prof. Dr. Stefan Razik
Alle Rechte beim Verfasser
Letzte Aktualisierung 27.08. 2025
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